Rück- und Ausblick, Vorstands-Neuwahlen, Ehrung von Geschäftsführer Peter Gheorgean
TRAISA. Gut besucht war auch die diesjährige Jahreshauptversammlung des Regionalbauernverbands (RBV) Starkenburg im frühlingshaft geschmückten Traisaer Bürgerhaus. Neben den Mitgliedern konnte Vorsitzender Dr. Willi Billau zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, verschiedenen landwirtschaftlichen Institutionen und dem Landfrauenverband begrüßen. Landtags-Vize-Präsidentin Heike Hofmann betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der rund 3.500 landwirtschaftlichen Betriebe im Verbandsgebiet, die Jahr für Jahr eine Wertschöpfungs-Leistung von über 125 Millionen Euro erbringen, und die rund 1,5 Millionen Bewohner mit frischen und gesunden Lebensmitteln versorgen. Nicht die Augen verschließen dürfe man allerdings vor der Gefahr, dass der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und einer guten Infrastruktur die vorhandenen Ackerflächen gefährde. Weitere Grußworte sprachen Stadtrat Dierk Molter, der in Vertretung des Darmstädter Oberbürgermeisters gekommen war, und Thomas Kunz, der Vizepräsident des hessischen Bauernverbands.
„Im vergangenen Jahr musste die Landwirtschaft gewaltige Einbußen verkraften“, befand Billau in seinem Rückblick. Vor allem die Produzenten von Spargel und Erdbeeren litten unter den Wetter-Kapriolen, die ihnen zwar Rekordernten einbrachten, aber keine ausreichenden Absatzmöglichkeiten, da die Früchte alle gleichzeitig reif wurden. So konnten die Spargelbauer zwar eine Rekordmenge von rund 140.000 Tonnen ernten, aber nur 110.000 davon verkaufen. Der Anbau von Zwiebeln und Kartoffeln sei kostendeckend gewesen, der von Zuckerrüben und Getreide hingegen „katastrophal“. Und auch die Milchpreise sänken wieder.
Keine Einwände gab es gegen den Bericht von Geschäftsführer Peter Gheorgean, der den Jahresabschluss 2018 und den Haushalt 2019 vorstellte. Ebenso problemlos verliefen die Wahlen, denen sich ein Teil des Vorstands turnusgemäß stellen musste. Ohne Gegenstimme bestätigt wurden dabei sowohl die drei Stellvertretenden Vorsitzenden Hans Trumpfheller für den Odenwaldkreis, Norbert Zöller für den Kreis Offenbach, und Wolfgang Dörr für den Kreis Groß-Gerau, als auch die Vorstandsmitglieder Wilfried Knaup (Einhausen), Sebastian Krämer (Brombachtal) und Clemens Schmitt (Gernsheim). Oliver Horn (Mossautal) verzichtete auf eine neue Kandidatur. Diese Position bleibt vorerst vakant.
Gheorgean gab zudem bekannt, dass die heutige Veranstaltung die letzte Hauptversammlung unter seiner Federführung war, da er zum Jahresende in Rente gehen werde. Seine bisherige Stellvertreterin Nina Buchholz wird dann das Amt übernehmen.
Der 1954 geborene Jurist trat 1984 in den Bauernverband ein. Zunächst war er als Geschäftsführer für die Kreise Groß-Gerau und Bergstraße tätig. Als 2004 auch die Kreise Odenwald, Darmstadt-Dieburg und Offenbach fusionierten, übernahm er die Geschäftsführung für den dadurch neu entstandenen Regionalbauernverband Starkenburg. Neben dem normalen Geschäftsbetrieb hatte er sich insbesondere bei den Themen „Gesundes Essen in der Schule“ und Anwerbung von Saisonarbeitskräften aus osteuropäischen Staaten Verdienste erworben. 2018 erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen. Im Rahmen der Mitgliedervertreterversammlung in Traisa überreichte ihm Thomas Kunz nun die Silberne Ehrennadel des hessischen Bauernverbands.