Starkenburg ist seit dem 15. Jahrhundert eine historisch gewachsene Region.
Von 1803 bis 1918 bestand das Großherzogtum Hessen-Darmstadt aus den Provinzen Rheinhessen, Oberhessen und Starkenburg, die danach im Freistaat Hessen-Darmstadt weiter existierten.
Schon im vorigen Jahrhundert gab es einen landwirtschaftlichen Verein für die Provinz Starkenburg, der dann im Reichsnährstand unterging.
1998 schlossen sich 4 Landräte und 1 Oberbürgermeister zur europäischen Modellregion Starkenburg zusammen. Dieser kommunale Zusammenschluss war letztlich Vorbild für die Verschmelzung der fünf Kreisbauernverbände in Südhessen zu einem Regionalverband.
Der, seit dem 01. Januar 2004, neu geschaffene „Regionalbauernverband Starkenburg“ ist aber schon zwei Schritte weiter. Er besteht aus den ehemaligen Kreisverbänden Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Odenwald und Offenbach sowie den beiden kreisfreien Städten Darmstadt und Offenbach und umfasst insgesamt 4.000 Mitglieder.
Durch den Kreis Offenbach – Stadt und Land – sind wir um 400.000 Einwohner größer als der kommunale Zusammenschluss.
In der prosperierenden Technologieregion zwischen den Ballungsgebieten Rhein-Main und Rhein-Neckar leben 1,5 Millionen Einwohner – im Vergleich das Saarland mit 1 Million Einwohner.
Im Verbandsgebiet wirtschaften 3.424 Betriebe auf 93.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche.
40% der Betriebe (1.354) wirtschaften im Haupterwerb – im Vergleich:
im Saarland gibt es nur rund 600 Vollerwerbsbetriebe.
Die Region Starkenburg hat extrem unterschiedliche Naturräume zwischen einer Höhenlage von 85 m am Rhein und 600 m im Odenwald. In der Mittelgebirgsregion prägt der Waldbau, die Grünlandwirtschaft mit Milch und die Fleischproduktion die Landschaft.
In den Lößgebieten des vorderen Odenwalds gedeihen vorzüglich Zuckerrüben, Getreide und Kartoffeln.
An der Bergstraße und in Groß-Umstadt wächst ein guter Wein.
Das Hessische Ried mit seinen Beregnungsflächen ist bestens geeignet für arbeitsintensive Sonderkulturen wie Spargel, Zwiebel, Gemüse, Erdbeeren und Arznei- und Gewürzpflanzen. Diese Kulturen halten mit 10.000 ha ca. 76% des hessischen Sonderkulturanbaus und bringen eine Wertschöpfung von über 125 Millionen €.
Aber auch die Viehhaltung mit Fleischrindern, Mastschweinen und der Milchwirtschaft sowie der Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln, Getreide und Wein bringen zusätzliche Verkaufserlöse von nochmals über 125 Millionen €. Dabei sind Dienstleistungen, Energiegewinnung, Direktvermarktung und Fremdenverkehr noch nicht berücksichtigt.
Die Landwirtschaft hat somit im dicht besiedelten Ballungsraum (500 Einwohner qkm) zwischen Rhein, Main und Neckar eine beachtliche wirtschaftliche Bedeutung.
Sie sichert Arbeitsplätze, erhält die Kulturlandschaft und versorgt die 1,5 Millionen Einwohner mit frischen und gesunden Lebensmitteln.